Die Schulter - Anatomie
und Erkrankungen
Das Schultergelenk ist ein komplexes Kugelgelenk dessen typisches Merkmal die anatomische Form der gelenksbildenden Partner darstellt. Es kommuniziert der große Oberarmkopf mit der sehr kleinen Schultergelenkspfanne. Daraus ergibt sich ein sehr großer Bewegungsumfang, der es uns ermöglicht, die Hand nahezu überall im Raum zu positionieren. Diese Bewegungsfreiheit geht jedoch einher mit einer reduzierten Stabilität aufgrund dieser geringen knöchernen Führung. Vielmehr muss diese Stabilisierung durch ein komplexes Zusammenspiel von Bändern und Sehnen sowie einem Knorpelfaserring, dem Labrum glenoidale, gewährleistet werden.
Dies erklärt auch die vermehrte Anfälligkeit dieses Gelenkes für Weichteilverletzungen und chronische Abnützungserscheinungen. Die Verrenkung des Gelenkes (Luxation) oder chronische Instabilität sind daher keine seltenen Pathologien. Auch die Schädigung der Sehnen der Rotatorenmanschette, deren zentrale Aufgabe es ist, den Kopf in der Pfanne zentriert zu halten, tritt relativ häufig auf. Auch der Verschleiß des Gelenksknorpels im Rahmen der Schultergelenksarthrose ist beim älteren Menschen keine Seltenheit.
Sehr häufig können diese Veränderungen mittlerweile sehr elegant mit arthroskopischen Techniken chirurgisch versorgt werden. Auch der Schultergelenksersatz mit anatomischen oder inversen Prothesenystemen bietet heute eine gute Behandlungsmöglichkeit bei nicht rekonstruierbaren Veränderungen am Schultergelenk.
Orthopäde, Unfallchirurg, Sportarzt und Sachverständiger