Mesotherapie - eine andere Art der Schmerztherapie
Die Mesotherapie ist eine relativ junge Behandlungsmethode, die auf den französischen Arzt Dr. Michel Pistor (1924 – 2003) zurückgeht. Er vereinte unterschiedliche Behandlungsansätze wie die klassische medikamentöse Therapie, die Akupunktur, die Neuraltherapie und Homöopathie.
Was ist die Mesotherapie und wie wirkt sie?
Der Begriff „Mesotherapie“ leitet sich vom altgriechischen Begriff „meso“ (= mittel) ab und bezieht sich auf das Mesoderm, das mittlere Keimblatt, aus dem in der Embryonalentwicklung die Haut und das Bindegewebe entstehen. Genau in diese Schichten werden bei der Mesotherapie mit kurzen feinen Nadeln Medikamentenmischungen injiziert.
Vorteile der Mesotherapie
Das hat den Vorteil, dass die Medikamente transdermal (über die Haut) aufgenommen werden, in die Tiefe diffundieren und so an den Ort des Schmerzes gelangen. Dabei müssen die Medikamente nicht den Weg über den Blutkreislauf nehmen und belasten damit auch nicht den gesamten Körper. Deshalb ist die Mesotherapie besonders schonend und nebenwirkungsarm.
Was wird bei der Mesotherapie injiziert?
Je nach Patient und Beschwerdebild wird die zu injizierende Medikamentenmischung individuell zusammengestellt. Zum Einsatz kommen ein Lokalanästhetikum als Trägersubstanz und wahlweise schulmedizinische und/oder homöopathische Substanzen. Gelegentlich ergänzt durch Mineralstoffe, Enzym- oder Vitaminpräparate.
Welche Art von Nadeln werden verwendet?
Man verwendet – je nach Indikation – verschiedene Injektionstechniken an. Unterschieden wird zwischen einer sehr oberflächliche Technik, bei der die oberste Hautschicht angeritzt wird (Microneedling) und die Medikamententröpfchen in die Haut einziehen sowie der intradermalen Technik, bei der in die Haut die Medikamente auch als Depots (Quaddel) injiziert werden.
Wo und wie oft wird die Mesotherapie angewandt?
Neben lokalen Schmerzpunkten werden auch Triggerpunkte und Akupunkturpunkte entlang der Meridiane behandelt. Oftmals genügen wenige Behandlungen, um eine deutliche Linderung der Beschwerden zu erzielen. Wenig – selten – am richtigen Ort ist der Leitsatz in der Mesotherapie.
Das Konzept der Mesotherapie lässt sich in einem einfachen Leitsatz festhalten: Die Medikamente werden in geringer Dosierung, selten und am richtigen Ort eingesetzt.
Medizinische Einsatzgebiete der Mesotherapie
- Schmerzen im Bereich des Bewegungsapparates
- Schmerzen aller Gelenke
- Kreuzschmerzen/ Ischiasbeschwerden
- Nackenverspannungen
- Arthrosen
- Sportverletzungen/ Überlastungsschäden
- Prellungen und Zerrungen
- Sehnenentzündungen (Tennisellbogen, Achillessehnenprobleme)
- Allergien
- Abwehrschwäche/ rezidivierende Infekte
- Kopfschmerzen/ Migräne
- Raucherentwöhnung