Patientenverfügung
In guten Händen bis zum Ende: Die Vorteile einer Patientenverfügung
Dr. Daniela Url informiert Sie über die Möglichkeiten der Patientenverfügung
Viele Menschen möchten im Krankheitsfall selbstbestimmt über ihre Behandlung entscheiden, auch wenn sie nicht mehr in der Lage sind, sich selbst mit zu teilen. Dies gelingt mit einer Patientenverfügung, einem Dokument, das man „für den Fall der Fälle“ erstellt. Damit weiß Ihr behandelnder Arzt über Ihre Behandlungswünsche am Lebensende Bescheid und kann diese auch beachten. Lesen Sie hier, welche Vorteile eine Patientenverfügung bietet und wie Sie diese erstellen können.
Was ist eine Patientenverfügung?
Darin können Sie festhalten, welche medizinischen und pflegenden Maßnahmen im Fall einer schweren Erkrankung oder eines Unfalls ergriffen werden sollen und welche nicht. So stellen Sie sicher, dass Ihr Wille auch dann respektiert wird, wenn Sie selbst nicht mehr in der Lage sind, Entscheidungen zu treffen. In diesem Dokument können Sie entscheiden, ob Sie lebenserhaltende Maßnahmen wünschen oder nicht und welche Behandlungen Sie ablehnen oder bevorzugen. Sie halten fest für welche Situationen, welchen Krankheitszustand sie gilt und welche Behandlungsmaßnahmen Sie ablehnen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass eine Patientenverfügung nicht alle Eventualitäten abdecken kann und deshalb regelmäßig aktualisiert werden sollte. (Eine beglaubigte Verfügung bleibt für acht Jahre verbindlich und muss dann erneut bestätigt werden). Weiters können Sie auch Wünsche für Ihr Lebensende, aber auch etwaige Sorgen vermerken.
Für wen ist es wichtig, eine Patientenverfügung zu erstellen?
Eine Patientenverfügung trägt dazu bei, dass Sie am Lebensende in Würde und nach Ihren Vorstellungen behandelt werden. Sie ermöglicht es Ihnen auch, medizinische Behandlungen oder Pflegemaßnahmen abzulehnen, wenn Sie dies wünschen. Dazu kommt, dass eine klar formulierte Patientenverfügung auch hilft, unnötige Belastungen für Ihre Angehörigen zu vermeiden. Man möchte es seinen Eltern, Kindern oder dem Partner nicht zumuten, solche Entscheidungen zu treffen und verhindert dadurch oft auch Unstimmigkeiten innerhalb der Familie. Ohne diese Verfügung müssen Ärzte und Ihre Angehörigen möglicherweise schwierige Entscheidungen ohne Kenntnis Ihrer Wünsche treffen.
Welche Entscheidungen können Sie hier festlegen?
Zu den möglichen Entscheidungen gehören unter anderem die Art der medizinischen Behandlung, die Sie wünschen oder ablehnen, sowie die Frage nach lebenserhaltenden Maßnahmen. Auch wenn es um Schmerz- und Palliativmedizin geht, können Sie in Ihrer Patientenverfügung klare Anweisungen geben. Bedenken Sie, dass jede Patientenverfügung individuell gestaltet werden sollte, um den eigenen Wünschen und Bedürfnissen gerecht zu werden. Eine sorgfältig ausgearbeitete PV kann dazu beitragen, dass Ihre Angehörigen und Ärzte im Ernstfall im Sinne Ihres Willens handeln können. Stellen Sie sicher, dass Ihre Patientenverfügung klar formuliert und leicht verständlich ist.
Wie setze ich meine Patientenverfügung richtig auf?
Damit Ihre Patientenverfügung bestmöglich Ihren Wünschen entspricht, sollten Sie einige wichtige Schritte befolgen. Zunächst einmal sollten Sie sich überlegen, welche medizinischen Entscheidungen Sie im Falle einer schweren Erkrankung oder eines Unfalls treffen möchten. Dazu gehört beispielsweise die Frage, ob lebenserhaltende Maßnahmen wie künstliche Beatmung oder eine Magensonde durchgeführt werden sollen. Es ist auch wichtig zu bedenken, ob Sie in einem Hospiz oder zu Hause gepflegt werden möchten, wenn dies möglich ist. Ein weiterer wichtiger Schritt bei der Erstellung Ihrer PV ist die Festlegung einer oder mehrerer Vertrauenspersonen, die Ihre Wünsche umsetzen und Ihre Interessen vertreten sollen. Diese Personen sollte gut informiert sein über Ihre medizinischen Entscheidungen und Wünsche. Des Weiteren sollten sie in der Lage sein, diese gegenüber den Ärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern zu vertreten.
Zusammenfassend:
Eine Patientenverfügung ist ein wichtiger Bestandteil der Vorsorgeplanung für den Ernstfall. Wenn Sie aufgrund von Krankheit oder Unfall nicht mehr in der Lage sind, Ihre medizinischen Entscheidungen selbst zu treffen, gibt Ihre Verfügung Ihren Wünschen und Vorstellungen Ausdruck. Sie können festlegen, welche medizinischen Maßnahmen Sie wünschen und welche nicht. Dadurch geben Sie Ihren Angehörigen und Ärzten klare Anweisungen für den Fall, dass Sie selbst nicht mehr entscheiden können. Eine Patientenverfügung gibt Ihnen somit die Sicherheit, dass Ihre Wünsche respektiert werden und Sie bis zum Ende in guten Händen sind.
Rechtliches:
Voraussetzung für die Errichtung einer verbindlichen Patientenverfügung ist eine umfassende ärztliche Aufklärung einschließlich einer Information über Wesen und Folgen der Patientenverfügung für die medizinische Behandlung. Zudem muss eine verbindliche Patientenverfügung schriftlich mit Angabe des Datums vor einer/einem Rechtsanwält:in oder einer/einem Notar:in vor einer/einem rechtskundigen Mitarbeiter:in der Patientenvertretung errichtet werden. Mehr dazu finden Sie auf Österreich.gv.at
Hier finden Sie das elektronisch ausfüllbare Formular zur Patientenverfügung als Download
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